Autorin Sophie Villard über ihre Romanheldinnen, Schreiben als Handwerk und den Weg zum Erfolg.
Sophie Villard, Sie schreiben schon lange und haben es mit Ihrem aktuellen Buch über Peggy Guggenheim zum ersten Mal auf die Spiegel-Bestseller-Liste geschafft. Ist das der Durchbruch?
Das war natürlich eine Riesenfreude, aber von Durchbruch würde ich nicht sprechen. Ich bin auf einem sehr guten Weg und auch sehr zufrieden mit den Reaktionen auf mein Buch. Ich habe viele gute Rezensionen bekommen und unheimlich tolles Feedback von meinen Leserinnen.
Seit wann veröffentlichen Sie?
Mein erster Roman – im Bereich Love and Landscape – ist 2016 erschienen, ebenfalls bei einem renommierten Publikumsverlag. Mit der Arbeit an dem Text habe ich während eines Seminars der Textmanufaktur so richtig angefangen. Vermittelt hat den Text dann die Agentur Hille & Schmidt, die mich auch mit „Peggy Guggenheim und der Traum vom Glück“ vertritt.
Ihr aktuelles Buch ist eine Romanbiographie, Ihre erste. Wie kamen Sie zu dem Genre?
In Venedig habe ich die Peggy Guggenheim Collection besucht und anschließend Peggy Guggenheims Autobiographie gelesen. Ich war gleich eingenommen von dieser Frau. Das Schreiben hat mir unheimlich viel Spaß gemacht, ich mag diese Mischung aus Recherche und Fiktion sehr. Es fasziniert mich, anhand dieser Figur von ihrer Zeit zu erzählen, den einschneidenden Jahren um den zweiten Weltkrieg herum, die wir auf keinen Fall vergessen sollten.
In den vergangenen Jahren sind viele historische Romane über Frauenfiguren erschienen, die in den 1920er bis 40er Jahren spielen. War die Wahl Ihres Themas auch ein bisschen strategisch motiviert?
Nein, das war eine persönliche Entscheidung, weil ich die Person einfach toll finde. Insofern ist das eine Herzenssache. Genau wir meine zweite Romanbiographie bei Penguin. Diesmal geht es um die Malerin Consuelo, Antoine de Saint-Exupérys Frau, und ihre Rolle bei der Entstehung des Kleinen Prinzen – einem meiner Lieblingsbücher.
Wie hat sich Ihr Schreiben im Laufe der Jahre verändert?
Seit ich schreibe, habe ich viel dazugelernt, beispielsweise zum Figurenaufbau und der Plotentwicklung. Beim Schreiben geht es viel um Handwerk. Und das verbessert sich im Laufe der Zeit. Man kann nicht erwarten, dass schon der erste Text blinkt und blitzt.
Was braucht man, um als Autorin oder Autor erfolgreich zu sein?
Das ist ein langer Prozess. Man braucht viel Durchhaltevermögen und Geduld. Und man muss das Handwerk schulen. Darum kann ich nur empfehlen, an Seminaren teilzunehmen, die eben solche Fertigkeiten vermitteln. Und natürlich ist es wichtig, dass man Spaß an der Sache hat, ein Genre und Themen findet, die einen begeistern. Der Publikumsgeschmack lässt sich nicht vorausahnen. Man muss einfach mit Leidenschaft seine Arbeit machen, denke ich. Um es mal frei nach dem Kleinen Prinzen zu sagen: Nur mit dem Herzen schreibt man gut!
Sophie Villard ist das Pseudonym einer deutschen Autorin. Die gelernte Journalistin und Politologin lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Dresden. Nach ihrem Roman über die berühmte Kunstsammlerin Peggy Guggenheim erscheint 2021 ihr Buch über Antoine de Saint-Exupérys Ehefrau und Muse Consuelo.