„Schreiben bedeutet Freiheit.“

Claas Greite, Foto: Studioline Photography
Foto: Studioline Photography

In vier Interviews stellen wir die Gewinnerinnen und Gewinner des narrativa-Schreibwettbewerbs vor. Claas Greite ist einer von ihnen. Schreiben ist ihm extrem wichtig.

Claas Greite, wie kam es dazu, dass Sie Ihren Text beim narrativa-Schreibwettbewerb eingereicht haben?  
Im Laufe der Jahre habe ich einige Seminare der Textmanufaktur besucht und dadurch von der narrativa erfahren. Die Möglichkeit, einmal etwas vor Publikum vorlesen zu dürfen, wollte ich gerne nutzen und habe mich deshalb beworben.

Sie haben einen Ausschnitt aus Ihrem Romanprojekt gelesen. Worum geht? 
Um die Belegschaft einer Berliner Kommunikationsagentur, die einen besonderen Betriebsausflug macht – eine mehrtägige Wanderung rund um ein militärisches Sperrgebiet, weit draußen auf dem Land in Brandenburg. Der Ich-Erzähler muss während dieser Zeit eine wichtige Entscheidung treffen.

Ihren Text haben Sie in einer Online-Lesung vorgestellt. Wie war das, vor dem Computer zu Hause lesen?
Sehr ungewöhnlich. Einerseits ist man allein im Zimmer, es ist still und auf dem Bildschirm sieht man einige wenige Gesichter – also eine fast private Situation. Andererseits weiß man, dass viele andere Menschen – irgendwo über Deutschland verstreut – zuhören und ist deshalb aufgeregt. Vielleicht verstärkt die nur virtuelle Anwesenheit eines Publikums, von dem man nichts sieht und hört, den Aufregungseffekt. Insgesamt eine spannende Erfahrung, letztlich wäre es mir aber lieber, einmal vor einem physisch anwesenden Publikum zu lesen und auch etwas von den Reaktionen unmittelbar mitzubekommen. Toll wiederum fand ich es, den anderen Autorinnen und Autoren zuzuhören. Das hatte teilweise den Effekt, als wäre man dabei, wenn jemand zu Hause am Kaminfeuer etwas vorliest…  

Was bedeutet Ihnen das Schreiben?
Man könnte sagen, Schreiben bedeutet Freiheit. Ich habe im Alter von 16 oder 17 Jahren damit begonnen, und es bedeutet mir extrem viel. Im Alltag mit Arbeit und Familie ist die Zeit dafür limitiert, aber wenn ich wenigstens eine halbe Stunde am Tag schreiben kann, geht es mir gut.

Welche Pläne haben Sie mit dem vorgestellten Text?  
Fertig schreiben. Wenn er mir dann immer noch gefällt – was ich hoffe – würde ich ihn gerne veröffentlichen.

Claas Greite, Jahrgang 1978, studierte in Berlin Germanistik, Geschichte und Politik und machte danach ein Volontariat als Zeitungsredakteur. Er lebt mit Frau und zwei Kindern in Hamburg und arbeitet als freier Journalist.