autoren@narrativa – die Gewinnertexte

Christina Leicht (c) Heike Bogenberger

Frau Leicht, Sie sind eine der drei GewinnerInnen von autoren@narrativa und durften Ihren Text „Tiergeräusche“ auf der narrativa 2 lesen. Wie war das für Sie?
Spannend! Erst einmal das Setting insgesamt, das Kloster als Tagungsort, die vielen Teilnehmer, dann aber auch die Erfahrung, vor so fachkundigem Publikum lesen zu dürfen. Ich habe sehr viel positives und differenziertes Feedback erhalten, auch am nächsten Tag haben wir noch eingehend über meinen Text gesprochen. Das hat mir großen Spaß gemacht.

Wie sind Sie auf dieses Format – AutorInnen reichen ihre Texte ein, drei von ihnen werden ausgewählt und dürfen ihren Text auf der Veranstaltung lesen – auf der narrativa aufmerksam geworden? Was hat Sie dazu bewegt, sich um die Lesungen zu bewerben?
Von der narrativa an sich habe ich durch den Newsletter erfahren. Ich habe mich gleich bei der Anmeldung dazu entschieden, mich auch für die Lesung zu bewerben, einfach weil es eine Gelegenheit war, die ich nicht ungenutzt lassen wollte. Dass es dann tatsächlich geklappt hat, hat mich sehr gefreut.

War es Ihre erste narrativa? Welche Eindrücke haben Sie von der Konferenz mitgenommen?
Ja, ich war zum ersten Mal dabei. Für mich war es eine ausgesprochen gelungene und anregende Veranstaltung. Das Konzept der intensiven Wissensvermittlung plus Austausch mit anderen ist in meinen Augen voll aufgegangen. Ich habe auch einiges Neues erfahren im Hinblick darauf wie Texte, aber auch der Literaturbetrieb funktionieren.
Sehr lehrreich fand ich auch die Pitchingsession vor den Literaturagenten, und das nicht nur, soweit es mein eigenes Romanprojekt betrifft. Mir ist um einiges klarer geworden, was Texte brauchen, damit sie die Chance haben, dass eines Tages ein Buch aus ihnen wird. Dieser praxisnahe Teil hat mir sehr gefallen.

Können Sie uns etwas zu Ihrem Werdegang verraten? Seit wann schreiben Sie? Was bedeutet das Schreiben für Sie?
Von Haus aus bin ich Juristin. Neben den üblichen klassischen Juristenjobs wie Anwältin und wissenschaftliche Mitarbeiterin habe ich einige Jahre als Ghostwriterin wissenschaftliche Texte verfasst. Vor ca. zehn Jahren dann habe ich mit dem Schreiben von Kurzgeschichten begonnen. In jüngster Zeit wage ich mich auch an längere Texte. Das Schreiben ist mir mit der Zeit immer wichtiger geworden, inzwischen ist es das, was ich am allerliebsten mache.

Zu guter Letzt: Erzählen Sie uns etwas zu Ihrem Text. Worum geht es? Wie entstand er?
In meinem Roman „Tiergeräusche“ geht es um Ela und Jan, ein Elternpaar, das damit fertigwerden muss, dass ihr 17-jähriger Sohn Matti kriminell geworden ist. Um sich abzulenken, flüchten sie sich nach Südfrankreich. Dabei entfremden sie sich aber immer mehr und geraten unabhängig voneinander in große Schwierigkeiten. Ela sieht ein, dass ihre Welt längst nicht so heil ist, wie sie sich immer vorgemacht hat und fängt an, um ihre Familie zu kämpfen.
Der Roman entsteht noch, eine erste Fassung will ich in den nächsten Wochen fertigstellen.

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