„Beim Schreiben entwickeln meine Geschichten eine Eigendynamik.“

Beatrix Hesse gewann beim narrativa-Schreibwettbewerb mit der Kurzgeschichte „Die Gabe“. Am 5. Juni ab 16 Uhr stellt sie ihren Text in einer Online-Lesung vor.

Wie kam es dazu, dass Sie Ihren Text eingereicht haben?
Ich will bei dernarrativa so viel wie möglich mitnehmen – daher habe ich auch einen Text eingereicht, eine Kurzgeschichte. Meine bevorzugte Gattung (als Autorin wie als Leserin) ist aber eigentlich der Roman.

Lesen Sie auf der narrativa das Mal vor Publikum?
Dies ist das erste Mal, dass ich einen selbst verfassten literarischen Text einem größeren Publikum vorlese. Ich habe aber schon häufig Präsentationen und Vorträge gehalten und in der Studentenzeit viel Theater gespielt. Beunruhigt bin ich daher in erster Linie wegen der Technik und weil meine Erzählung ein bisschen zu lang ist…

Können Sie kurz sagen, worum es in Ihrem Text geht?
„Die Gabe“ könnte man beschreiben als eine Geistergeschichte mit einem Twist am Ende.

Seit wann schreiben Sie?
Ernsthaft schreibe ich seit Herbst 2015, ich habe allerdings bereits im Schulalter Geschichten für Kinder und Jugendliche verfasst.

Was bedeutet Ihnen das Schreiben?
Das Schreiben ist eindeutig meine liebste Beschäftigung. Das Bemerkenswerteste daran ist, dass es mich immer wieder neu überrascht: Woher kommen die Geschichten, die ich da erzähle? Bis zu einem gewissen Punkt könnte ich sagen, was „ich mir dabei gedacht“ habe, aber irgendwo entwickeln die Geschichten dann auch eine Eigendynamik.

Was haben Sie mit dem Text noch vor?
Meines Wissens sind Kurzformen auf dem literarischen Markt sehr wenig gefragt. Ich habe allerdings seitdem noch eine weitere Geistergeschichte geschrieben; wenn mir noch ein paar mehr einfallen, könnte ja mal irgendwann eine Anthologie daraus werden.    

Beatrix Hesse wurde 1964 in Bremen geboren. Sie studierte Englische Literaturwissenschaft und arbeitet als Hochschullehrerin und literarische Übersetzerin in Bamberg.