„Beim Schreiben erschaffe ich etwas.“

Interview mit Stefan Schweers, Gewinner beim Schreibwettbewerb der Autorentagung narrativa

Stefan Schweers, Sie haben beim narrativa-Schreibwettbewerb den ersten Platz belegt und auf der Autorentagung in Berlin aus Ihrem Romanprojekt gelesen. Wie kam es dazu? 
Bei der Textmanufaktur hatte ich vorher schon mehrere Kurse belegt, so bin ich auf die narrativa aufmerksam geworden. Über den ersten Platz beim Schreibwettbewerb bin ich sehr glücklich und hoffe, dass sich daraus weitere Kontakte ergeben. Es war das erste Mal, dass ich vor so großem Publikum gelesen habe. Etwas nervös war ich schon, aber insgesamt hat es mir viel Freude gemacht.

Wie lange schreiben Sie schon?  
Angefangen habe ich in der Pubertät. Aber ich habe mich lange schwer damit getan, weil mir die Lebenserfahrung und die Stoffe fehlten. Ernsthafter wurde es erst vor sieben oder acht Jahren. Da entstand mein erster Roman. Der vorgestellte Text ist ein Auszug aus meinem zweiten Romanprojekt, das jetzt zur Hälfte fertig ist.

Worum geht es in Ihrem Text?  
Es geht um die seelische Entwicklung von zwei sehr jungen Menschen von einem angstbestimmten Dasein unter Druck hin zu einer Befreiung und einem Zugang zu den eigenen Gefühlen. Das bewerkstelligen die beiden, indem sie lernen, einander zu vertrauen.

Was bedeutet das Schreiben für Sie?
In meinen Gedanken nimmt es immer den zentralen Stellenwert ein, auch wenn ich im Alltag natürlich mit vielen anderen Dingen beschäftigt bin. Aber im Hinterkopf arbeitet es immer weiter. Das Schreiben unterscheidet sich von allen anderen Tätigkeiten in meinem Alltag dadurch, dass ich etwas erschaffe. Sonst bin ich mehr oder weniger der, der reagiert, beim Schreiben bin ich derjenige, der erschafft. Das fasziniert mich.

Stefan Schweers wurde 1975 in Düsseldorf geboren und lebt seit vielen Jahren in Berlin.